Raubgut im Museum August Kestner
Das Museum August Kestner ist das älteste Museum der Stadt Hannover. Hermann Kestner stiftete im Jahre 1884 die bedeutende Sammlung ägyptischer und antiker Kunst seines Onkels August Kestner, seine eigene und die Kunstsammlung seines Vaters Georg Kestner der Stadt Hannover unter der Bedingung, ein repräsentatives Gebäude für diese Bestände zu errichten. Während der NS-Zeit erwarb das Haus, wie viele andere Einrichtungen, Kunstwerke aus geraubtem jüdischem Besitz.

Verwertung von „Judengut“
Alle ca. 1.600 noch in Hannover lebenden Jüdinnen und Juden werden am 3. September 1941 durch die Polizei informiert, dass sie bis zum Abend des nächsten Tages ihre Wohnung räumen müssen. Sie werden gemeinsam in 15 „Judenhäusern“ im Stadtgebiet untergebracht – Vorbereitung der bevorstehenden Deportation aus Deutschland. Das zurückgelassene Eigentum wird von der Gestapo gesichert. Private Versteigerer schätzen im Auftrag der Stadtverwaltung den Wert der Einrichtungsgegenstände schon in der verlassenen Wohnung, dann werden diese in städtische Lager gebracht. Um Kunstgegenstände von öffentlichem Interesse zu schützen, werden sie von einer Kommission gesichtet und bei Interesse aussortiert. Der Kommission gehört u.a. der Leiter des Kestner Museum, Dr. Ferdinand Stuttmann, an.
Text Museum_Kestner (PDF)
Weitere Informationen
Wikipedia-Beitrag Museum August Kestner
Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen
hannover.de Restitution ostasiatisches Kunstgewerbe aus der Sammlung Max Rüdenberg
Cornelia Regin, Vanessa-Maria Voigt: Enteignet. Zerstört. Entschädigt. Die Kunstsammlung Gustav Rüdenberg 1941 – 1956 (PDF)
Lebensraum Linden Über Max Rüdenberg
bpb Michael Franz Museen, Beutekunst und NS-Raubkunst
Lost Art Internet Datenbank
SAT1 Regional Ausstellung zeigt von Nazis geraubte Gegenstände
Audio Klaras Schrank. Auf der Suche nach den Erben von NS-Raubkultur
Von Lorenz Schröter. Produktion: Dlf/NDR 2020
Literatur Auswahl
Texte und Bildredaktion: Michael Pechel